Studieninformationstage 2020 – ein virtueller Orientierungslauf

Am 2. und 3. September 2020 fanden die Studieninformationstage erstmals rein digital statt. Auf einem virtuellen Marktplatz erhielten ¨¹ber 3600 Sch¨¹lerinnen und Sch¨¹ler einen Einblick in das vielf?ltige Studienangebot der ETH Z¨¹rich.

Studieninfotage
Anders als in Vorjahren fanden die Studieninformationstage 2020 im virtuellen Raum statt. (Bild: ETH Z¨¹rich)

Aufgrund der Corona-Situation musste f¨¹r die diesj?hrigen Studieninformationstage eine andere Form gefunden werden. Die St?nde und Vorlesungen im Hauptgeb?ude wichen Videokonferenzen und virtuellen Ausstellungen. So konnten sich k¨¹nftige Studierende im virtuellen Raum mit dem gesamten Bachelor-Studienangebot auseinandersetzen. Es handelt sich dabei um den ersten grossen ETH-Anlass in dieser digitalen Form.

?ber 80 Pr?sentationen im virtuellen Raum

ETH-Rektorin Sarah Springman hiess Sch¨¹lerinnen und Sch¨¹ler dieses Jahr in einem Begr¨¹ssungsvideo in vier Sprachen willkommen und stimmte sie auf das reichhaltige Programm ein. ?ber zwei Tage verteilt konnten sich die Teilnehmenden in ¨¹ber 80 einzelne Pr?sentationen einloggen und sich in Liveschaltungen auf Zoom Wissenswertes zum Studiengang ihrer Wahl anh?ren.

Das Besondere an diesem Format: Die Studieng?nge durften dieses Jahr Sch¨¹lerinnen und Sch¨¹ler aus 25 L?ndern begr¨¹ssen, darunter Brasilien und Neuseeland. Die meisten kamen aber wie bisher aus der Schweiz, denn rund 90% aller Erstsemestrigen kommen mit der Matura eines Schweizer Gymnasiums an die ETH.

Neben Dozierenden beantworteten auch Bachelor- und Masterstudierende Fragen aller Art. Videos von Studierenden auf einer Ó¢»ÊÓéÀÖtour boten Einblicke in die beiden Standorte im Zentrum sowie auf dem H?nggerberg. Die Studienberatung vertiefte einzelne Aspekte zur Studienwahl, Studienplanung und  Studienfinanzierung. Je eine Veranstaltung wurde von franz?sisch- und italienischsprachigen Studierenden f¨¹r die Besucherinnen und Besucher aus der Romandie und dem Tessin durchgef¨¹hrt.

Der richtigen Studienwahl einen Schritt n?her

?ber 3600 Interessierte machten Gebrauch von diesem umfassenden Angebot. Von Humanmedizin ¨¹ber Architektur und Physik bis hin zu Biologie: Interessierte konnten sich von s?mtlichen Studieng?ngen der ETH ein differenziertes Bild machen und erhielten auch Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen.

Herausforderungen des virtuellen Formats

?Die Chat-Funktion ist rege genutzt worden, es sind viele gute Fragen eingegangen, die wir in einem Setting ?hnlich einer Podiumsdiskussion beantworten konnten?, sagt Andreas Wieser, Professor am Departement Bau, Umwelt und Geomatik. Gleichzeitig relativiert er: ?Echte Diskussionen haben sich bei uns im virtuellen Raum aber kaum ergeben, weil die allermeisten Besucher nur den Chat benutzen wollten und sich nicht ¨¹ber den Audio-Kanal gemeldet haben.?

Wieser war an der Pr?sentation der ?Raumbezogenen Ingenieurwissenschaften?, eines kleineren und weniger bekannten Studiengangs, beteiligt. Gerade f¨¹r solche Studieng?nge bot das virtuelle Format eine besondere Chance. ?Unsere Pr?sentation fand bei den Sch¨¹lerinnen und Sch¨¹ler deutlich mehr Beachtung als in den vergangenen Jahren?, sagt Wieser.

Hingegen bedauert er, dass kaum spontane Gespr?che mit Besucherinnen und Besuchern abseits der Live-Pr?sentation zustande kamen. In den daf¨¹r speziell eingerichteten Zoom-R?umen habe es kaum Besuche gegeben. Diese R?ume waren dazu gedacht, die reale Situation vor Ort zu simulieren, in der Sch¨¹lerinnen und Sch¨¹ler jeweils nach der Live-Pr?sentation am Stand vorbeischauten, um da individuelle Anliegen und Fragen zu diskutieren. Sein Fazit zu den diesj?hrigen virtuellen Studieninformationstagen: ?Wir sind froh, dass die Studieninfotage stattfinden konnten, hoffen aber, dass sie n?chstes Jahr wieder mit St?nden und Face-to-Face-Kommunikation ¨¹ber die B¨¹hne gehen k?nnen.?

Studieninformationstage in Zahlen

Auch Gaby Kl?y, Mitarbeiterin bei den Studentischen Diensten und Organisatorin der Informationstage, ist froh, dass der Anlass trotz der Pandemiesituation erfolgreich durchgef¨¹hrt werden konnte.  ?Gemeinsam mit Mitgliedern aus dem Team und den Multimediaservices haben wir in enger Zusammenarbeit mit den Ó¢»ÊÓéÀÖn diese Grossveranstaltung innert kurzer Zeit in den virtuellen Raum verlegt?, sagt Kl?y und dankt allen Beteiligten f¨¹r ihren grossen Einsatz. Dank geb¨¹ndelter Kr?fte, mehrerer Testl?ufe und breiter Schulungen seien die Live-Pr?sentationen reibungslos ¨¹ber die B¨¹hne gegangen.

Angesprochen auf die Anzahl Teilnehmender sagt Kl?y: ?Wir hatten ein Viertel weniger Anmeldungen als in den Vorjahren, in denen sich jeweils 4500-5000 Sch¨¹lerinnen und Sch¨¹ler anmeldeten.  Doch es gab mehr Nachmeldungen, und ich hatte den Eindruck, dass es auch viele Spontanbesuche gab, was sehr erfreulich ist.? Die einzelnen Zoom-Pr?sentationen waren gut besucht, einzelne wie die Humanmedizin und die Materialwissenschaft verzeichneten sogar mehr Besucher als in vergangenen Jahren vor Ort.

So haben es Sch¨¹lerinnen und Sch¨¹ler erlebt

Die Zahlen sind das Eine, doch wie kamen die Pr?sentationen an? Dazu haben Kl?y und ihr Team eine Umfrage bei den Teilnehmenden durchgef¨¹hrt. ?Vielen Dank, dass sie uns trotz der Pandemie einen Einblick in die ETH erm?glicht haben. Die Pr?sentationen waren sehr informativ und haben mir bei meiner Studienwahl geholfen?, lautete eine der R¨¹ckmeldungen. Von ?freundlichen und motivierten Dozenten? war die Rede und von ?einer sehr guten Organisation, einem grossen Engagement, das motivierte und einer Informationsvielfalt?. Auf die Frage, welche Art von Durchf¨¹hrung sie bevorzugen ¨C das virtuelle Format oder eine Veranstaltung vor Ort - gaben drei Viertel der Befragten der Veranstaltung vor Ort den Vorzug. Der Gesamteindruck der ETH-Studieninformationstage 2020 wurde von 91% mit ?gut? bis ?sehr gut? bewertet.

Wie es weitergeht

Mit Blick auf das kommende Jahr ist Kl?y positiv gestimmt. Sollte die Corona-Epidemie noch l?nger andauern, w?re sie mit ihrem Team gewappnet f¨¹r eine erneute digitale Veranstaltung. Doch hofft auch die Organisatorin, dass die ETH die Sch¨¹lerinnen und Sch¨¹ler wieder ins Hauptgeb?ude einladen kann.

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